
Experten des Smidt Heart Institute haben ein Projekt abgeschlossen, um die Unterschiede zwischen dem weiblichen und dem männlichen Herzen zu untersuchen.
Die Struktur von zwei der vier Hauptherzklappen – der Trikuspidal- und der Mitralklappe – unterscheidet sich bei Frauen von Männern, ebenso wie die elektrischen Bahnen des Herzens, die Anatomie von Arterien und Venen und sogar die zelluläre Zusammensetzung von Geweben. Dies schafft die Voraussetzungen für wichtige Unterschiede bei Risikofaktoren, einschließlich Bluthochdruck, Symptomen (Unterschiede bei Brustschmerzen) und Krankheitsergebnissen sowie Behandlungsoptionen.
Das neue Projekt führte zu einer Sammlung von 14 wissenschaftlichen Artikeln über die Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen im letzten Jahrzehnt. Dieses heute veröffentlichte Kompendium beleuchtet einen bisher wenig untersuchten Problembereich und weist auf kritische Lücken in der Wissenschaft und Prioritäten für die zukünftige Forschung hin. Susan Cheng, leitende Herausgeberin der Sammlung, sagte: „Die Zeit für diese Überprüfung und den Aufruf zum Handeln ist gekommen – nicht nur, weil die Wissenschaft gerade steht, sondern weil COVID-19 uns scharf daran erinnert hat, dass geschlechtsspezifische Unterschiede eine Rolle spielen können erheblichen Einfluss auf Ergebnisse und Gesundheitsergebnisse. Ein wichtiger Punkt wird in der Sammlung betont: Frauen und Männer unterscheiden sich in vielen Aspekten der grundlegenden Biologie.“
Obwohl Studien den Einfluss des Geschlechts auf den Krankheitsverlauf eindeutig belegen, werden geschlechtsspezifische Risikofaktoren und die Notwendigkeit, den Behandlungsverlauf für Herzerkrankungen bei Frauen zu ändern, selten berücksichtigt. Zuvor haben Wissenschaftler über unterschiedliche Schweregrade von COVID-19 bei Männern und Frauen und ungleichmäßige klinische Studien mit Medikamenten berichtet: Die meisten Studien werden an Männern durchgeführt, was nicht das vollständige Bild widerspiegelt.